Kronprinz Rupprecht
Kronprinz Rupprecht
Der Bayernbund München pflegt in besonderer Weise das Andenken an Kronprinz Rupprecht ( 1869 – 1955 ), den Sohn des letzten bayerischen Königs Ludwig III. .
Natürlich – der Kronprinz war Münchner. In München geboren, blieb er als Kunstförderer und höchster Repräsentant des Hauses Wittelsbach seiner Heimatstadt ein Leben lang treu, und noch sein letzter „runder“ Geburtstag, der 85. Im Jahr 1954, wurde unter großer Anteilnahme der Münchner Bevölkerung wie selbstverständlich in Schloß Nymphenburg gefeiert.
Aber da ist mehr. Rupprecht, durch die Revolution 1918 nicht mehr zur Königswürde gekommen, war ein überzeugter bayerischer Patriot. Schon im Kaiserreich mahnte er gegenüber der Berliner Reichsregierung mehr Föderalismus und weniger großpreußische Machtgehabe an, in den schwierigen Jahren der Weimarer Republik wurde er zur Identifikationsfigur des bayerischen Staatsgedankens, und seine konsequente Ablehnung des Nationalsozialismus, die ihn schließlich ins Exil zwang und seine Familie in KZ brachte, trug ihn auch international Respekt und Anerkennung ein.
Es waren weite Kreise im bayerischen Volk, die nach der Katastrophe von 1945 eine Rückkehr zur Monarchie begrüßt hätten, und dies hing selbstverständlich mit der überzeugenden Persönlichkeit des Kronprinzen als Thronanwärter zusammen. Diese Wünsche haben sich nicht erfüllt. Aber Rupprecht verstand es, auch im demokratischen Freistaat der Nachkriegszeit als vornehmer Sachwalter bayerischer Interessen seine Stimme geltend zu machen und trug so wesentlich zur Entstehung eines neuen Staatsbewußtsein bei. Als er hochbetagt im Jahre 1955 starb, richtete Wilhelm Hoegner, ein sozialdemokratischer Ministerpräsident, für ihn ein Staatsbegräbns aus – gleichsam die Versöhnung des neuen Bayern mit dem alten.